News
Datenpannen 2023
In unseren Jahresberichten ist es mittlerweile Tradition geworden, dass wir einen Überblick der verhängten Bußgelder aus dem vergangenen Jahr zur Verfügung stellen. Aber wie sieht es eigentlich im Bereich von Datenschutzverstößen aus? Wir als Beratende beschäftigen uns fast täglich mit Datenschutzverstößen – umgangssprachlich gerne als Datenpanne bezeichnet. In unserem letzten Newsletter sind wir im Detail auf Datenschutzverstöße eingegangen. (Quelle: www.fkc-gmbh.de/news/meldung-einer-datenpanne)
Noch mal zur Wiederholung Art. 4 Nr.12 DSGVO:
„Die „Verletzung des Schutzes personenbezogener Daten“ ist eine Verletzung der Sicherheit, die, ob unbeabsichtigt oder unrechtmäßig, zur Vernichtung, zum Verlust, zur Veränderung, oder zur unbefugten Offenlegung von beziehungsweise zum unbefugten Zugang zu personenbezogenen Daten führt, die übermittelt, gespeichert oder auf sonstige Weise verarbeitet wurden.“
Für den Fall, dass der Verdacht von dem Eintritt einer Verletzung des Schutzes personenbezogener Daten auftritt, etablieren wir innerhalb der Organisationen Prozesse, damit hier keine vorschnellen Entscheidungen oder Entschlüsse getroffen werden und bei diesen sensiblen Themen rechtskonform gearbeitet wird.
Häufig ergibt sich aus der Prüfung von uns, dass es sich um einen meldepflichtigen Datenschutzverstoß gem. Art. 33 DSGVO handelt, und es kommt durch Entscheidung der Geschäftsführungen zur Meldung bei der zuständigen Aufsichtsbehörde.
Eine Übersicht
Oft wird uns bei der Prüfung die Frage gestellt, wie viele Datenpannen jährlich gemeldet werden und was für Bußgelder zu erwarten sind.
Im Jahr 2023 wurden 13.581 meldepflichtige Datenschutzverstöße gem. Art. 33 DSGVO an die deutschen Aufsichtsbehörden gemeldeten. Mit einem deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (21.170) und auch gegenüber 2021 (knapp 13.900) stellt das Jahr 2023 den Tiefpunkt dar.
Im Jahr 2023 verzeichnete Baden-Württemberg die meisten Datenpannen (2.913), gefolgt von Bayern (2.753) und NordrheinWestfalen (2.039). Bei den meisten Pannen handelte es sich um Hackerangriffe,Datenverluste, falsch versandte Dokumente oder technische Defekte. Dies können wir auch aus unseren Erfahrungen heraus bestätigen.
Wichtig ist, dass das Kollegium ausreichend geschult ist, damit überhaupt Verdachtsfälle geprüft werden können. In unseren regelmäßigen Schulungen weisen wir immer unter Absprache mit den Geschäftsführenden auf die einzuhaltenden Prozesse hin.
Übersicht von Datenpannen und Bußgeldern 2023*
Aufsichtsbehörde | Bußgelder | Gesamt in € | Datenpannen |
Baden-Württemberg | 11 | 15.800 | 2.913 |
Bayern (nicht-öffentl. Bereich) | n.a. | 3.800.000 | 2.753 |
Bayern (öffentl. Bereich) | 0 | 0 | n.a. |
Berlin | n.a. | n.a. | 1.129 |
Brandenburg | 10 | 13.900 | 495 |
Bremen | 32 | 147.465 | 176 |
Hamburg | 8 | 86.480 | 925 |
Hessen | n.a. | n.a. | n.a. |
Mecklenburg-Vorpommern | n.a. | n.a. | n.a. |
Niedersachsen | n.a. | n.a. | n.a. |
Nordrhein-Westfalen | n.a. | n.a. | 2039 |
Rheinland-Pfalz | 8 | 6.630 | 678 |
Saarland | 8 | 208.375 | 727 |
Sachsen | 60 | 28.090 | 498 |
Sachsen-Anhalt | n.a. | n.a. | n.a. |
Schleswig-Holstein | 0 | 0 | 498 |
Thüringen | 32 | 31.490 | 299 |
Gesamt | 169 | 4.338.191 | 13.581 |
Weitere passende Artikel zum Thema Bußgelder & Datenpannen finden Sie hier:
- Jahresrückblick 2022: Strafgelder für Datenschutzsünder
- Wann steht Schadensersatz nach DSGVO zu?
- Vorteil von softwaregestützten Datenschutzmanagementsystemen
- Cyberangriffe - gute Präventivarbeit lohnt sich!
- Erneute Phishing-Welle
- Gefahren in der Cloud - Achtung Cyber-Kriminelle
- Datenschutzverstöße am Schwarzen Brett
Haben Sie Rückfragen oder sollte mal wieder geschult werden? Dann wenden Sie sich gerne an Ihre Beratenden oder an unseren Vertrieb!