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Umstieg auf die DIN EN ISO 45001:2018 - Prozessmanagement mit FKC

Kategorie: Prozessmanagement

Umstieg auf die DIN EN ISO 45001:2018 – alles klar?

Im März 2018 wurde die ISO 45001 als erster international einheitlicher Standard für Arbeitsschutzmanagementsysteme veröffentlich. Die deutsche Version (DIN ISO 45001) folgte am 22. Mai 2018. Sie ist der Nachfolger der bis dahin weitestgehend als internationaler Standard geltende BS OHSAS 18001:2007. Die aktuellen Herausforderungen für die Unternehmen heißen demografischer Wandel, Digitalisierung und Beschleunigung. Dadurch sind Unternehmen noch stärker als bisher gefordert, für sichere und gesunde Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeiter zu sorgen. Die ISO 45001 versetzt Unternehmen in die Lage, Risiken für Mitarbeiter durch gesundheitliche Schäden, Unfälle und Verletzungen zu erkennen, zu minimieren und im besten Fall zu vermeiden. Damit erhebt die neue Norm den Arbeits- und Gesundheitsschutz noch stärker in den Rang eines unternehmensstrategisch bedeutenden Führungsthemas als bisher. Im Mittelpunkt steht eine der wichtigsten Interessierten Parteien einer Organisation, nämlich die eigenen Mitarbeiter, eine der zentralen Ressourcen für den Markterfolg. Konkret bedeutet das:

  • Unfällen vorzubeugen,
  • die mögliche Schwere und Auswirkung von Verletzungen und Ereignissen herabzusetzen
  • und arbeitsbedingte Erkrankungen zu vermeiden.

 

Blick "über den Tellerrand"

Mit ihrer High Level Structure (HLS) und den 10 Hauptkapiteln folgt sie dem einheitlichen Aufbau der bereits integrierten Normen DIN ISO 9001 (Qualitätsmanagement) und DIN IS0 14001 (Umweltmanagement). Ein integriertes Managementsystem bestehend aus Qualitäts-, Arbeitsschutz- und Umweltschutzmanagement lässt sich mit deutlich weniger Aufwand aufbauen, da die Anforderungen der HLS auch auf der Dokumentations- und Prozessebene ergänzen und Schnittstellen geschlossen werden. Gemeinsame Themen sind u. a. Kontext der Organisation sowie Führung und Verpflichtung und die Erfassung und Bewertung von Chancen und Risiken.

Die spezifischen Anforderungen im Arbeitsschutzmanagement konzentrieren sich auf Kriterien wie Arbeits- und Gesundheitsschutzpolitik, Gefährdungsermittlung und Gefährdungsbeurteilung, Risikosteuerung und stellen rechtliche Themen in den Vordergrund. Ebenfalls hervorgehoben ist der Blick „über den Tellerrand“: Die Arbeitsbedingungen bei Lieferanten und Dienstleistern sind mitzuberücksichtigen. Dies ges chieht vor dem Hintergrund zunehmend strenger werdenden Vorschriften, der Entwicklung von Wirtschaftskonzepten sowie anderen Maßnahmen, die dazu dienen, gute Arbeits- und Gesundheitsschutz Praktiken zu fördern und außerdem, um der zunehmenden Besorgnis interessierter Parteien in Bezug auf Arbeits- und Gesundheitsschutz Themen gerecht zu werden. Die wesentlichen inhaltlichen Änderungen im Vergleich zur BS OHSAS 18001 sind folgende:   

  • Ganzheitlicher Blick auf das Unternehmen

Der Kontext der Organisation schließt nun sowohl die Beschäftigten als auch die Arbeitsbedingungen entlang der Wertschöpfungskette ein, u.a. sollen Arbeitnehmer stärker am Gesundheitsschutzmanagement beteiligt und in Beratungen einbezogen werden. Daneben sollen auch die Bedingungen für Mitarbeiter von Fremdfirmen oder Personal ausgelagerter Prozesse berücksichtigt werden.

  • Stärkere Forderung des TOP-Managements – ISO 45001 ist Chefsache

Das Top-Management ist stärker gefordert als bisher: Die Unternehmensleitung muss Führungsverantwortung für den Arbeits- und Gesundheitsschutz übernehmen und sein Engagement dafür beweisen und weiterentwickeln.

  • Identifizierung und managen von Risiken und Chancen

Die Unternehmen müssen mögliche Risiken bewerteten und eine geeignete Maßnahmenhierarchie für das Reduzieren von Risiken im Gesundheits- und Arbeitsschutz muss daraus abgeleitet werden. Gefahren müssen identifiziert werden, am Arbeitsplatz ebenso wie für bestimmte Personenkreise, in Notfallsituationen und bei Änderungen von Prozessen. Chancen zur Verbesserung sollen nun in einem eigenen Prozess identifiziert werden. Chancen können sich z.B. aus Veränderungen der Organisation ergeben oder indem Arbeits- und Gesundheitsschutzrisiken am Arbeitsplatz beseitigt oder Arbeitsbedingungen an die Bedürfnisse der Beschäftigten angepasst werden.

 

Übergangsfrist endet am 11.03.2021

Chancen für den Gesundheitsschutz können auch z.B. sein, dass betriebliche Zusammenhänge verständlich oder Zeiten der Erreichbarkeit geregelt sind. Auch wird eine Steuerung von Beschaffung und ausgegliederten Prozessen gefordert. Das Modell des Plan-Do-Check-Act (PDCA) bleibt dagegen unverändert gültig. Die Übergangsfrist von BS OHSAS 18001 auf die DIN ISO 45001 endet nach drei Jahren am 11.03.2021. Dies bedeutet auch, dass anstehende Rezertifizierungen mit Normbezug zur BS OHSAS 18001 im Jahre 2020 lediglich eine Gültigkeit bis maximal 11.03.2021 im Zertifikat nutzen können. Nach diesem Datum ist nur noch eine Zertifizierung nach der ISO 45001 möglich. Denken Sie also führzeitig über einen Übergang ihres Arbeitsschutzmanagementsystems nach und treffen Sie die erforderlichen Vorbereitungen. Möglicherweise können Sie Synergien aus anderen Zertifizierungszyklen nutzen.

FKC CONSULT ist Ihnen gerne beim Transfer Ihres Arbeitsschutzmanagementsystems behilflich und begleitet Sie in diesem Prozess Schritt für Schritt. Wir erstellen einen individuellen Projektplan, der auf Ihr Unternehmen und Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Wir zeigen Ihnen Schnittstellen und Synergieeffekte auf und unterstützen Sie bei der Integration mehrerer Managementsysteme.

Weitere Informationen rund um die ISO 45001 Norm finden Sie hier: 

 

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