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Normenwechsel von OHSAS 18001 auf ISO 45001:2018 mit FKC Consult

Kategorie: Prozessmanagement

Normenwechsel von OHSAS 18001 auf ISO 45001:2018 – Was gilt es zu beachten?

Das Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz nimmt in vielen Unternehmen einen immer größer werdenden Stellenwert ein und das Ziel, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen sicheren und gesunden Arbeitsplatz anzubieten gewinnt an Priorität.

Beschäftigte erscheinen gesund am Arbeitsplatz und sollen diesen ebenso gesund auch wieder verlassen. Gesunde und zufriedene Mitarbeiter sind und bleiben die wichtigste Unternehmensressource.

Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Übergangsfrist von der BS OHSAS 18001:2007 auf die ISO 45001:2018 bereits zwei Mal verlängert und wird diesen nun am 30.09.2021 ablösen. Am 20. Februar 2022 endet die Frist für die alte Normversion aus dem Jahr 2011.
Was muss man für die Zertifizierung beachten? Was sind die wichtigen Änderungen dieser Normrevision?

Anpassung an die High Level Struktur

Durch den Übergang in die ISO-Normenreihe passt sich das Arbeitsschutzmanagementsystem an die bereits bestehende High Level Struktur (HLS) der Normen ISO 9001 (Qualitätsmanagement) und ISO 14001 (Umweltmanagement) an, was eine Integration in bestehende Systeme der Normen deutlich erleichtert. 

Mit ihrer Struktur folgt sie der PDCA-Logik und deckt alle wichtigen Themen des Managementsystems ab. Ebenso zielt sie auf Durchgängigkeit und kontinuierliche Verbesserung ab und stellt so die Einbindung in den täglichen Betrieb sicher.

Die sechs wichtigsten Änderungen sind:

Rollenverständnis der Unternehmensleitung
Die Verantwortung der obersten Leitung des Unternehmens für den Arbeits- und Gesundheitsschutz wird in der Norm explizit hervorgehoben und zieht sich durch das gesamte System. Es muss erkennbar sein, dass die Themen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz von der Unternehmensführung vorgegeben und nachgehalten werden und dass die Umsetzung Teil der Unternehmensstrategie ist. Die Verantwortung des Managements erfährt mit der ISO 45001 einen höheren Anspruch und fordert ein entsprechendes Engagement.

Beteiligung der Beschäftigten
Neben der Unternehmensführung stehen auch die Beschäftigten vermehrt im Fokus bzw. in der Pflicht. Die Norm hat das Ziel, die Beschäftigten in die Themen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes einzubinden und zu beteiligen. Durch Motivation zur Mitwirkung und die Mitsprache werden die Beschäftigten aktiv an der Umsetzung des Managementsystems beteiligt.

Somit wird von allen Beteiligten in allen Betriebsebenen eine entsprechende Mitarbeit erwartet, mit dem Ziel eine Bewusstseinssteigerung der Arbeitssicherheit und der Arbeitsschutzziele im Unternehmen zu schaffen. Hieraus resultiert insbesondere eine Eigenverantwortung zur Vermeidung von unsicheren Situationen und der Stärkung des Präventionsgedankens sowie eine hohe Anforderung an den Schulungsbedarf der Beschäftigten, um diesem Anspruch gerecht werden zu können.

Betrachten des Unternehmensumfeldes - Kontext der Organisation
Bekannt aus den Normanforderungen der ISO 9001 und 14001, fordert nun auch die ISO 45001, das betroffene Unternehmen entsprechende Arbeits- und Gesundheitsschutzaspekte in die Kontextbetrachtung und die Ermittlung der interessierten Parteien verpflichtend mit aufnehmen. Durch die Identifizierung der Anforderungen der interessierten Parteien, können Chancen und Risiken abgeleitet werden und angemessene Maßnahmen initiiert werden. Eine regelmäßige Überprüfung dieser Betrachtung und Bewertung wird gefordert.

Ermittlung und Beseitigung von Gefährdungen
Zur Ermittlung und Beseitigung von Gefährdungen und Risiken fordert die Norm einen systematischen Ansatz, um die Sicherheit und den Gesundheitsschutz zu verbessern. 
Zu Grunde liegt der Ansatz der Maßnahmenhierarche (STOP-Prinzip, siehe Abb.), welche mögliche Maßnahmen nach ihrer Wirksamkeit ordnet. Diese nimmt in der Hierarchie nach unten hin ab. Aus diesem Grund sollte immer die höchstmögliche/wirksamste in der Hierarchie gewählt werden. Natürlich ist es auch möglich, Maßnahmen aus verschiedenen Ebenen zu kombinieren. Das Ziel ist immer eine Risikominimierung auf ein bestmögliches niedriges Niveau.

Steuern und Nachhalten von Veränderungen
Sind im Unternehmen Veränderungen geplant, die Einfluss auf Arbeitsverfahren, Arbeitsmittel und den Arbeitsplatz von Beschäftigten oder Produkte und Dienstleistungen haben, müssen diese im Sinne der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes gesteuert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Veränderungen dauerhaft oder vorübergehend sind.
Veränderungen müssen somit darauf geprüft und beurteilt werden, ob sie zu veränderten Risiken und Chancen in der Arbeitsorganisation führen. Gegebenenfalls sind diese neuen Gefährdungen zu beseitigen.

Auslagerung, Beschaffung, Lieferanten und Auftragnehmer
Die ISO 45001 erweitert den Verantwortungsbereich des Arbeitsschutzmanagementsystems. Neben dem eigenen Unternehmen und der betrieblichen Organisation, soll das Unternehmen auch im Rahmen von Ausgliederung von Prozessen, der Beschaffung sowie der Auswahl von Auftragnehmern seine Verantwortung für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz wahrnehmen. 

So ist beispielsweise beim Einkauf von Produkten oder Dienstleistungen sicherzustellen, dass diese mit den Anforderungen der ISO 45001 (neben den gesetzlichen Anforderungen) übereinstimmen. Dies gilt auch für ausgelagerte Prozesse (z.B. verlängerte Werkbank). Von der Einhaltung der Anforderungen und deren Umsetzung hat sich das auftraggebende Unternehmen in regelmäßigen Abständen zu überzeugen (z.B. Lieferantenaudits).


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