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Kategorie: Arbeitsschutz

Rechtlicher Hintergrund

Die Richtlinie VDI 2700 des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) behandelt die Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen. Diese Richtlinienreihe hat sich als maßgeblicher Standard etabliert und wird auch in der Rechtsprechung gemäß § 22 StVO als anerkannte Regel der Technik betrachtet. Mangelhafte Ladungssicherung kann sowohl strafrechtliche Konsequenzen als auch zivilrechtliche Haftungsansprüche nach sich ziehen.
Am 1. September ist die Neufassung der VDI 2700 Blatt 8, Blatt 8.1 sowie Blatt 8.2 in Kraft getreten. Die Aktualisierung setzt neue Standards für die Ladungssicherung, insbesondere im Bereich des Fahrzeugtransports. Die Überarbeitung war notwendig, um der technischen Weiterentwicklung und den veränderten Transportbedingungen bei der Ladungssicherung Rechnung zu tragen. Die Entwicklung hin zu schwereren Fahrzeugen, insbesondere Elektrofahrzeugen, erforderte eine Überprüfung der bestehenden Richtlinien, da diese Fahrzeuge in den alten Fassungen nicht berücksichtigt wurden. Auch die Kraftwirkungen bei gestapelten Fahrzeugen wurden bisher nicht untersucht

Ladungssicherung - was Sie wissen müssen

Diese überarbeitete Fassung der VDI 2700 gilt seit dem 1. September 2024 ohne Übergangsfrist und alle Beteiligten müssen die neuen Richtlinien seitdem erfüllen. Kontrollorgane werden die Einhaltung der neuen Richtlinien überprüfen, daher sollten betroffene Unternehmen und Dienstleister sicherstellen, dass ihre Fahrzeuge und Ausrüstungen den neuen Anforderungen entsprechen.

Es ist zu empfehlen, Bestätigungen von Aufbautenherstellern oder Prüforganisationen einzuholen. Als Spediteur sollten Sie sich frühzeitig über die Änderungen informieren. Informationsveranstaltungen zu den neuen Richtlinien haben bereits stattgefunden. Bei weiterem Informationsbedarf sollte der Spediteur seinen Aufbautenhersteller kontaktieren, um zu klären, ob das Fahrzeug den neuen Anforderungen entspricht oder ob Nachrüstungen erforderlich sind.

Die Hersteller werden ihre Verladerichtlinien entsprechend anpassen müssen und die Spediteure sollten sicherstellen, dass sowohl ihre Fahrzeuge als auch ihre Fahrer den neuen Anforderungen entsprechen. Auch Kleintransporter, die nur einen Pkw befördern, sind betroffen.

Beteiligte Akteure

Bei der Ladungssicherung auf Fahrzeugen sind verschiedene Parteien involviert, darunter Fahrzeughersteller für Pkw, Lkw und Transporter, Hersteller von Zurrmitteln, Transporteure, Prüfgesellschaften und Berufsgenossenschaften.

Die Ladungssicherung ist für die Sicherheit im Straßenverkehr von entscheidender Bedeutung. Unzureichend gesicherte Ladung kann nicht nur zu schweren Unfällen führen, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Deshalb müssen alle Beteiligten - vom Fahrer über den Verlader bis hin zum Fahrzeughersteller - die geltenden Vorschriften genau kennen und einhalten.

Da deutsches Recht auf deutschen Straßen gilt, unterliegen auch ausländische Transporter den Anforderungen des § 22 StVO. Die Richtlinien sind mittlerweile auch in englischer Sprache verfügbar.

Fazit

Die Ladungssicherung ist eine Pflichtaufgabe für alle, die im Transportwesen tätig sind. Nutzen Sie die aktuellen VDI-Richtlinien, um die Sicherheit Ihrer Transporte zu gewährleisten und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

  • Informieren Sie sich frühzeitig über die neuen Richtlinien.
  • Kontaktieren Sie Ihren Aufbauhersteller, um sicherzustellen, dass Ihre Fahrzeuge den neuen Anforderungen entsprechen.
  • Schulen Sie Ihre Fahrer entsprechend, damit sie mit den neuen Anforderungen vertraut sind.

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